Engel sollen die Casa Santa, das Wohnhaus der heiligen Familie in Nazareth, 1294 nach Loreto gebracht haben. Der kleine Ort bei Ancona entwickelte sich daraufhin zu einem der bedeutendsten Marienwallfahrtsorte Italiens, und bald entstanden in ganz Europa zahlreiche der Casa Santa von Loreto nachgebildete Kapellen und Wallfahrtsstätten. Auch in Effeldorf befindet sich – etwas abseits großer Bundesstraßen – eine Loreto-Kirche, die 1652 von den Jesuiten erbaut wurde. Im späten 18. Jahrhundert wurde die Kirche um ein Langhaus erweitert, seit 1866 dient sie in erster Linie als Pfarrkirche.
Obwohl die Wallfahrt in den letzten 50 Jahren zum Erliegen gekommen ist, kommen heute wieder mehr Besucher nach Effeldorf: Hauptanziehungspunkt für Marienverehrer und Kunstliebhaber war bisher vor allem die handgeschnitzte, vergoldete Kopie der berühmten lauretanischen Madonna, die durch ihre eigenwillige Formensprache besticht. Neue Impulse setzen dürften jetzt aber vor allem die auf der ganzen Linie gelungenen Umbau- und Renovierungsmaßen. Unter der Leitung von Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen ist in den Jahren 2009 und 2010 ein lichtdurchstrahlter und klar gegliederter Kirchenraum entstanden, in dem die beiden Raum-Bestandteile Casa Santa und Gemeinderaum bewusst voneinander abgehoben sind. Durch die Freilegung alter Fresken, die Wiederherstellung der Original-Abmessungen und eine neue Raumordnung konnte die alte Casa Santa in perfekter Weise wiedererstehen.